Wie geht es weiter mit der Deutschen Wanderreiter-Akademie (DWA)? Um diese Frage zu diskutieren, trafen sich am 15. November 2019 Vertreter*innen verschiedener DWA-Wanderreitbetriebe zum jährlichen Kollegentreffen auf dem Fischerhof im Westerwald.
Klar ist, dass sich die DWA neu aufstellen muss, denn Herbert Fischer, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feierte, zieht sich bereits schrittweise aus dem operativen Geschäft zurück. Unter der Regie des DWA-Präsidenten Michael Renz wurden deshalb erste Ideen ausgetauscht, wie Organisationsstruktur, Ausbildungskonzept und Öffentlichkeitsarbeit der DWA neu geordnet und umgesetzt werden können.
So sollen die Ausbildungsangebote wie Lehrgänge und Lehrritte, die bisher schwerpunktmäßig auf dem Fischerhof durchgeführt wurden, zukünftig an mehreren Standorten angeboten werden. Auch ist geplant, für die Mitgliedsbetriebe ein Unterrichtskonzept zu entwickeln, mit dem (Wander)Reitgästen einfaches aber fundiertes Wissen zum pferdefreundlicheren Reiten vermittelt werden kann. Dass das Interesse am Ausbau des reiterlichen Könnens auch bei Wanderreitern und Reiturlaubern vorhanden ist, bestätigte z. B. Maria Karadoukas vom Wanderreitberieb Rhönreiter. Dabei gehe es zunächst weniger um schwierige gymnastizierende Dressurübungen, sondern erst einmal um wichtige Basishilfen, wie z. B. das Anhalten des Pferdes an einer Straße oder die Einhaltung eines Sicherheitsabstands zum Reiter davor. Damit soll nicht nur ein Mehrwert für interessierte Gäste, sondern v. a. auch für die Betreiber und Pferde der Wanderreitbetriebe geschaffen werden.
Diskutiert wurde auch eine Intensivierung der Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. Guilio Costi vom Wanderreitbetrieb Il Cornacchino und Men Juon vom Wanderreitbetrieb San Jon aus der Schweiz berichteten von ihren Erfahrungen mit einer gegenseitigen Vernetzung. Einig waren sich alle, dass der europäische Wanderreittourimus vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um Klimaschutz und klimaschonendes Reisen seine Vorteile voll ausspielen kann und sollte.
Nicht alle Fragen konnten an diesem Tag abschließend beantwortet werden – ein Zeichen dafür, dass die DWA vor keiner leichten Aufgabe steht. Doch angesichts eines engagierten Teams und dem großen Potenzial der teilnehmenden Wanderreitbetriebe ist davon auszugehen, dass wir auch in Zukunft von der Deutschen Wanderreiter-Akademie hören werden.